Beratungsstellen aus dem Kreis machen mit
Kreis Steinfurt. Auf 2,6 Millionen wird die Zahl der Kinder aus Suchtfamilien von Experten geschätzt. In Deutschland soll demnach etwa jedes sechste Kind im Schatten der Sucht aufwachsen, die meisten davon mit Alkoholikern. Die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus suchtkranken Familien vom 9. bis zum 15. Februar macht auf diese „vergessenen“ Kinder aufmerksam und gibt ihnen eine Stimme. Die Beratungsstellen Sucht und Drogen aus dem Kreis Steinfurt machen mit und unterstützen die Aktion gemeinsam mit Veranstaltungen, Vorträgen und Lesungen. In einem Arbeitskreis vernetzen sich die Suchtexperten regelmäßig und arbeiten zusammen, um Betroffenen besser helfen zu können.
„Kinder aus Suchtfamilien wachsen meist in einer spannungsgeladenen Atmosphäre auf und leben in ständiger Unsicherheit, wie sich ihre suchtkranken Eltern im nächsten Moment verhalten werden“, heißt es von den Suchtexperten aus dem Kreis Steinfurt. Solche Situationen seien sehr belastend, weil sich die Kinder zwar für ihre Eltern schämen, gleichzeitig aber alles versuchen, um sie zu schützen. „Niemand außerhalb der Familie soll erfahren, dass Vater oder Mutter ein Suchtproblem haben.“
Die Beratungsstellen Sucht und Drogen im Kreis Steinfurt bieten verschiedene Unterstützungsangebote, um genau diesen Kindern zu helfen. Hilfreich sind hierbei besondere Gruppenangebote, bei denen Kinder suchtkranker Eltern über ihre Sorgen sprechen können und lernen wieder Kind zu sein.
Im Rahmen der Aktionswoche sind sechs Veranstaltungen im Kreis geplant, die auf das Schicksal der betroffenen Kinder hinweisen sollen:
- 11. Februar um 18.30 Uhr: Filmabend „Zoey“ im alkoholfreien Café Oase, Lingener Straße 13 in Rheine
- 12. Februar um 18 Uhr: Vortrag „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ in der Familienbildungsstätte, Schulstraße 3 in Steinfurt-Borghorst
- 12. Februar um 17.30 Uhr: Vortrag „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ von Heike Limmroth-Glück beim Caritasverband Tecklenburger Land, Klosterstraße 19 in Ibbenbüren
- 14. Februar von 10 bis 12 Uhr: Eltern-Kind-Frühstück mit Spielangeboten und Kinderbetreuung in der Jugend- und Drogenberatung, Thiemauer 42 in Rheine
- 14. Februar um 16 Uhr: Lesung „Flaschenpost nach irgendwo“ in der Verwaltung des LWL-Jugendheims, Kieselings Kamp 1 in Tecklenburg
*Bei allen Veranstaltungen werden die Beteiligten eingeladen, sich mit der Situation von Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien zu beschäftigen und gegebenenfalls von sich persönlich im geschützten Rahmen zu erzählen.
Beteiligen sich im Kreis Steinfurt an der bundesweiten Aktionswoche:
Ambulante Suchtkrankenhilfe des Caritasverbandes Rheine: www.caritas-rheine.de
Beratungsstelle Sucht des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg: www.dw-te.de
Drogenberatung Rheine: www.drogenberatung-rheine.de
Evangelische Jugendhilfe Münsterland: www.ev-jugendhilfe.de
LWL-Jugendheim Tecklenburg: www.lwl-jugendheim-tecklenburg.de
Sucht- und Drogenberatung des Caritasverbandes Steinfurt: www.caritasverband-steinfurt.de
Sucht- und Drogenberatung des Caritasverbandes Tecklenburger Land: www.caritas-ibbenbueren.de
Sucht- und Drogenberatung des Caritasverbandes Emsdetten-Greven: www.caritas-emsdetten-greven.de
Geben den vergessenen Kindern eine Stimme: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchtberatungsstellen im Kreis Steinfurt. (vlnr) Marianne Wesselmann-Ott (Caritasverband Tecklenburger Land), Andre Plagge (Caritasverband Emsdetten-Greven), Heike Limmroth-Glück (St. Antonius-Krankenhaus Hörstel), Ulla Voß-Joubert (Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg), Indra Bietmann und Ria Kockmann (Caritasverband Rheine), Anne von den Benken (Ev. Jugendhilfe Münsterland), Alexandra Friebe (LWL-Jugendheim Tecklenburg), Michael Flothmann (Caritasverband Steinfurt) und Daniela Nathaus (Drogenberatung Rheine).