Die fünfte Jahreszeit lässt Herzen höherschlagen und hebt die Partylaune. Ausgelassenes Feiern gehört auch dazu. Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des Diakonischen Werks weist darauf hin, dass zu dieser Zeit auch der Einsatz von sogenannten K.O.-Tropfen Saison hat.
„Täter mischen K.O.-Tropfen gezielt in Getränke von Frauen, um sie danach zu vergewaltigen, etwa in Feiersituationen, aber auch im privaten Umfeld“, weiß Ria Mester von der Fachberatungsstelle. Oft fehle den Betroffenen danach die Erinnerung an die Geschehnisse oder sie erkennen nicht, dass ihnen K.O.-Tropfen eingeflößt wurden. Kollegin Agnes Denkler aus der Fachberatungsstelle ergänzt: „Sogenannte K.O.-Tropfen haben eine beruhigende, schlafanstoßende und muskelentspannende Wirkung mit nachfolgenden Erinnerungsstörungen für die Zeit ab der Einnahme.“
Folgende Tipps haben die Mitarbeiterinnen für Mädchen und Frauen parat, die dabei helfen sollen, sich besser gegen K.O.-Tropfen zu schützen:
- Keine offenen Getränke von Unbekannten annehmen
— Bei Unwohlsein oder Übelkeit Freund*innen oder Personal (z.B. in Kneipen oder Diskotheken) ansprechen
— Sich um Freund*innen kümmern, die zu viel getrunken haben – „zusammen kommen, zusammen gehen“ und aufeinander achten ist eine sehr wirksame Präventionsmaßnahme
— Nicht zögern, den Club oder die Party zu verlassen, wenn man sich dort nicht sicher fühlt
— Im Zweifel die Polizei rufen
In einigen Kneipen in Rheine, z.B. im Yesss Music oder im Köpi, sind die MitarbeiterInnen im Rahmen der Luisa-Kampagne geschult und können Frauen in für sie unangenehmen Situationen schnelle und unkompliziert Hilfe anbieten.
Wenn Menschen Opfer einer Sexualstraftat geworden sind, können sie sich in drei Krankenhäusern im Kreis Steinfurt untersuchen lassen. Dort können die Spuren anonym gesichert werden, so dass innerhalb von 10 Jahren eine Strafanzeige gestellt werden kann oder nicht.
Die Fachberatung bietet Informationen und Beratung an unter 05971–8009292 oder fachberatung-gewalt@dw-te.de.