Was kann ein Säugling schon alles?
Der Alltag mit Babys und Kleinkindern ist für viele Eltern einerseits voller Erwartungen und andererseits mit vielen Aufregungen und Neuerungen verbunden. Gerade in den ersten Lebensmonaten und –jahren des Kindes tauchen Fragen und Unsicherheiten hinsichtlich derer Entwicklung auf. Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Diakonischen Werks Tecklenburg steht (werdenden) Eltern zu allen Fragen rund um die Entwicklung ihres Kindes zur Seite.
Wenn Babys auf die Welt kommen, haben sie bereits bestimmte Reflexe entwickelt, deren Funktion schon in der Klinik untersucht wird. Reflexe sind dazu da, dass Kinder wichtige Dinge des Lebens automatisch bewältigen können, die sie noch nicht bewusst steuern können. So hat das Neugeborene zum Beispiel einen Saugreflex: Streichelt man dem Baby die Wange, dreht es den Kopf in die Richtung des Streichelns. Nimmt es dann das Fläschchen oder den Schnuller in den Mund, beginnt es zu saugen.
Aber das Baby kann auch schon viele Dinge willentlich beeinflussen. Herausgefunden haben das Forscher in den 70er Jahren durch eine Hör-Übung, die bereits vor der Geburt des Kindes startete: Die teilnehmenden Mütter bekamen dabei die Aufgabe, dem Baby schon in der Schwangerschaft eine bestimmte Geschichte immer wieder vorzulesen. Als das Baby geboren war, bekam es einen Schnuller in den Mund, mit dem zwei Tonbänder durch einen besonderen Saugrhythmus ausgelöst werden konnten. Auf einem Tonband wurde die Geschichte von der Mutter vorgelesen, auf dem anderen von einer fremden Frau. Hatten die Babys erst einmal herausgefunden, welchen Rhythmus sie saugen mussten, wählten sie immer wieder das Tonband mit der mütterlichen Stimme aus. Las die Mutter eine unbekannte Geschichte, wählten die Babys die bekannte aus. Babys können demnach bereits selbstständig Entscheidungen treffen. Sie können riechen und auch schon fühlen. Auch kann ein Baby schon Erwartungen haben und Reize miteinander verbinden. So haben die Forscher dem Baby in einer weiteren Übung einen Noppensauger in den Mund gegeben und ihm gleichzeitig zwei Bilder gezeigt. Auf einem der Bilder war ein Noppensauger, auf dem anderen ein normaler Sauger. Die Babys mit dem Noppensauger im Mund schauten das Bild mit dem Noppensauger an.
Schon von Beginn an nehmen Neugeborene Kontakt zu Menschen in ihrer Umgebung durch Blickkontakte auf – Babys können also schon sehen. Am besten im Abstand von ca. 20 – 30 cm. Alles, was weiter entfernt ist, wird noch recht unscharf wahrgenommen. Die Kontaktaufnahme klappt am besten, wenn das Baby ausgeschlafen, wach und aufmerksam ist. Neugeborene kommen demnach nicht völlig hilflos auf diese Welt, sie nehmen sich und ihre Umgebung bereits wahr und versuchen Einfluss auf diese zu nehmen. Dabei sind sie natürlich auf die Hilfe und Zuneigung ihrer Eltern angewiesen.
In der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Lengerich können Sie sich beraten lassen, wenn sie Fragen zu ihrem Säugling oder Kleinkind haben. Die Mitarbeitenden unterstützen Sie z.B. bei Fragen zur Entwicklung des Kindes, bei Schlafproblemen, bei exzessivem Schreien oder in der Trotzphase. Zudem bietet die Beratungsstelle Paarberatung an.
Die Beratungsstelle ist trotz Lockdown-light für persönliche Beratungen vor Ort geöffnet. Die Beratungsgespräche sind jedoch auch telefonisch oder als Videoberatung möglich. Die Beratungsstelle ist für Eltern mit Kindern von 0 – 3 Jahren in den Orten Ladbergen, Lengerich, Lienen, Lotte, Tecklenburg und Westerkappeln zuständig.
Um Anmeldung per Telefon oder Email wird gebeten.
Kontakt:
Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Stettiner Straße 25, 49525 Lengerich
Telefon: 05481 – 30542–40
Email: erziehungsberatung@dw-te.de